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Eine Frau kann, was ein Mann kann: Eine Frauenkarriere in der TV-Branche der 70er-Jahre
24. April 2023 @ 19:00 - 21:00
Free – 10,00€Referenten: Karin Assadian und Inge Letz
Moderation: Eszter Dorner-Brader
Als das Fernsehen noch in den Kinderschuhen steckte, aber trotzdem “Straßenfeger”-Sendungen die Zusehenden vor die Bildschirme gebannt hat, gab es so gut wie keine Frauen auf dem Bildschirm, außer Ansagerinnen und Assistentinnen – dekorativ, jung, dem Mann zuarbeitend.
Interessanterweise hatten aber Quizsendungen wie Dalli, Dalli, Wünsch dir was, Mona Lisa u.s.w. eine Frau hinter den Kulissen. Die Regisseurin war Inge Lenz. Wie ist das gekommen? Wie hat sie sich in dieser Männerdomäne behaupten können? Und wie war das überhaupt damals?
Role Models sind wichtig. Um so wichtiger, wenn wir jetzt erst sehen, dass es sie schon viel früher gegeben hat – nur wir haben nichts davon gewusst. Denn “Geschichte” wird immer noch vorwiegend von Männern geschrieben und da passiert – ohne jegliche böse Unterstellung – einfach “der männliche Blick”. Deswegen müssen wir Frauen, uns um unsere Geschichte kümmern und das zurechtrücken.
An diesem Abend wollen wir eine dieser Frauen, die wir bisher nicht oder zuwenig gesehen haben vor den Vorhang holen. Dabei hilft uns Karin Assadian, die über Inge Letz recherchiert und geschrieben hat.
Buch: Karin Assadian: Die Frau in der roten Corsage – Karriere wider Willen? Das Leben der Inge Letz, Novum Verlag, ISBN 978-3-99131-662-6, € 13,99, auch als e-book
Karin Assadian
1974 geboren, lebt Karin Assadian mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern seit 28 Jahren in einem multikulturellen Umfeld in Wien. Germanistik- und Anglistik-Magisterstudium an der Universität Wien (Abschlussarbeit George Taboris Prosa), Tätigkeit in der Medienbranche – immer wieder im Ausland (London, Los Angeles, Chicago, San Francisco, Palo Alto). Zu einem ihrer Spezialgebiete entwickelte sich die virtuelle Kommunikation, auch ihr Doktorratsstudium an der Publizistik handelte davon. Seit 2011 arbeitet Karin Assadian als selbstständige Kommunikationsberaterin und betreut mit ihrer Agentur com.media Kunden aus verschiedenen Branchen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Gesundheitskommunikation. Schreiben ist ihr tägliches Brot.
Inge Letz
1941 in Wien geboren, wurde Inge Pochlatko, in zweiter Ehe mit dem bekannten Filmproduzenten Peter Pochlatko verheiratet, unter dem Namen Inge Letz als erste Live-Fernsehregisseurin zur Pionierin im deutschsprachigen Showbusiness.
1960-er Jahren als Komparsin beim ORF, wenige Jahre später Regieassistentin im In- und Ausland, Larrieredurchbruch in den 1970er-Jahren: u. a. Regie bei großen Produktionen des ORF, ZDF und ARD, wie „Dalli Dalli“, „Wünsch dir was“ und „Tritsch Tratsch“.
Als Kind ihrer Zeit, Inge absolvierte die Modeschule Michelbeuern, erlernte sie letztendlich ihren Beruf nicht an der Akademie, sondern im Hands-on Training, vor allem bei Ekkehard Böhmer, einem bekannten deutschen Regisseur. Ihre Biografie „Die Frau in der roten Corsage“ gibt Einblick in ein spannendes Kapitel der Fernsehgeschichte und beleuchtet kritisch die tradierten Geschlechterrollen der 1960-er und 1970-er Jahre bis hin zur Gegenwart.