Ein neues, unbekanntes Kapitel der Ureinwohner von Quebek:
Jean Michel
Qimmik
Übersetzung: Michael Killisch-Horn
Wieser Verlag, 200 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-99029-652-3, € 21.00
Die Schlittenhunde sind an der Grenze von Tundra und Taiga Gefährten, Freunde, wie auch überlebensnotwendige „Arbeitsgeräte“. Mit einem Wort unverzichtbar und lebensnotwendig. Als der Jäger Ulaajuk in den 1960er Jahren nach Kuujjuaraapik, das südlichste Dorf in Nunavik, an der Grenze von Tundra und Taiga, kommt, um seine Felle zu verkaufen, verliebt sich die junge Inuk Saullu in ihn. Gemeinsam verbringen die beiden in Begleitung ihrer qim- miit, zwei Gespannen von jeweils zehn Schlittenhunden, mehrere Jahre in den Weiten von Nunavik, wo sie von der Jagd auf Robben, Belugas und Karibus leben. Als sie in ihr Dorf zurückkehren, stellen sie fest, dass es sich sehr verändert hat. Häuser sind gebaut und Straßen angelegt worden und Geschäfte haben sich angesiedelt. Das Auffälligste ist aber, dass alle Hunde fehlen. Beamte der Sécurité du Québec hatten alle Hunde erschossen, um die Ureinwohner daran zu hindern, weiterhin unkontrolliert in den Weiten von Nunavik zu jagen.
Jahrzehnte später wird die Anwältin Ève Beaulieu von ihrer Kanzlei an die Côte-Nord geschickt, um den Inuk Uqittuq Ainalik zu verteidigen, der vier ehemalige Beamte der Sécurité du Québec getötet haben soll. Ihre Kollegin und Freundin Nadège recherchiert über den mutmaßlichen Täter. Gemeinsam mit ihrem Hund Qimmik fliegt sie nach Sept-Îles und erfährt durch ihre Hartnäckigkeit mehr als sie eigentlich wollte. Ihr Leben wird dadurch gründlich auf den Kopf gestellt.
Michel Jean wendet sich in diesem Roman erneut einem kaum bekannten Kapitel in der Geschichte der Ureinwohner von Québec zu. Dabei gelingen ihm erschütternde Szenen, die unmittelbar zu Herzen gehen.