Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und Frauenemanzipation:
Ingo Rose, Barbara Sichtermann
„Fahren Sie sofort los!“
Alexandra Kollontai. Ein Frauenleben zwischen Auflehnung und Macht
Kremmayr&Scheriau, 304 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag mit zahlreichen SW-Abbildungen, ISBN 978-3-218-01436-56 € 27,00
Wenn nicht ich, wer sonst? Das war die Einstellung von Alexandra Kollontai (1872-1952). Geboren als Alexandra Michailowna Domotowitsch, Tochter eines russischen Generals ukrainischer Abstammung und einer finnischen Mutter wächst das Mädchen umgeben von zahlreichen Bediensteten in einem gutbürgerlichen Haus auf. Als wissbegieriges Kind erfährt sie vom tödlichen Attentat auf Zar Alexander II. und die anschließende Hinrichtung der Attentäter, darunter Lenins Bruder Alexander Uljanow. Bald kommt sie mit den revolutionären Gedanken in Kontakt und beschließt, als Sozialistin die Welt, und da vor allem das Los der Frauen, verändern zu wollen. Im Exil erlebt sie mit, wie ihre politischen Freunde den Ersten Weltkrieg bejahen. Die russische Revolution holt sie nach Petrograd zurück. Hier wird Kollontai Mitglied im ersten Kabinett Lenin und erste Botschafterin der modernen Welt, stets im Widerstreit zwischen gesellschaftlichem Idealismus und politischer Realität. Bis heute gelten ihre Werke als feministische Pflichtlektüre und sie selbst als einflussreiche Vorkämpferin für Frauenrechte und Vordenkerin für freie Liebe.
Eine differenzierte Biografie der russischen Vorkämpferin für soziale Gerechtigkeit und Frauenemanzipation, wobei ihre Hinwendung zum Stalinismus sie in einem kontroversen Licht erscheinen lässt.