Damit wir einiges besser verstehen lernen:

Hassan Geuad

„Möge Allah dich in die tiefste Hölle schicken“

Warum ein Muslim für Vielfalt, Toleranz und Freiheit kämpft

Westend Verlag, 507 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3-8392-2811-1, € 18,50

 

Warum schweigen die Muslime weltweit und demonstrieren nicht zu Hunderttausenden gegen Terroristen, die im Namen des Korans morden? Warum schauen sie tatenlos zu, wie ihre Religion von radikalen Fanatikern missbraucht wird? Warum gehen sie nicht gegen Rassismus auf die Straße und verteidigen lautstark ihre Rechte? Hassan Geuad gründete die Initiative „12thMemoRise“, um mit spektakulären Aktionen Antworten auf diese Fragen zu provozieren, und er geriet dadurch zwischen alle Fronten, denn Kritik von Muslimen am Islam ist in der islamischen Community noch immer tabu.

„So finden wir auf der Welt grob gesagt einen iranischen Islam, einen arabischen, türkischen, afrikanischen und natürlich auch einen westlichen Islam. Ja, es gibt einen Islam mit deutscher Prägung. Dieser wird von den islamischen Institutionen zwar ignoriert und boykottiert, aber es gibt ihn. Er zeigt sich in den Kompromissen, die wir in unserem Alltag eingehen, um in Deutschland zurechtzukommen. Um mit den anderen Bevölkerungsgruppen und ihren diversen religiösen und politischen Orientierungen leben zu können. Es entsteht eine Grauzone, in der jeder Moslem je nach Situation, Ort und Zeit individuell handelt. Intuitiv stellt er die deutschen Werte und Moral über seinen Glauben und versucht eine Lösung zu finden, die allen Seiten zu Gute kommt. Das ist eine menschlich wunderbare Prägung des Islams, die jedoch eine Gefahr für die konservativen Kräfte darstellt. Und wenn eine Gruppe oder ein Verein die Weichen für dieses neue Islamverständnis legt, dann ist es für sie eine Graswurzelbewegung, die auszurotten gilt. Solange wir diese Entwicklung nicht verstehen, werden wir weder den Terror bekämpfen können noch die alten oder neuen Migranten verstehen noch die gesellschaftliche Kluft in Deutschland schließen können.“

Was für Deutschland gilt, ist sicher bei uns in Österreich auch so zu verstehen.

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