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LITERATUR UM 3 | bei Kaffee und Kuchen
16. November 2023 @ 15:00 - 17:00
Kostenlos – 10,00€
Leitung: Gerda Hienert & Anneliese Stoklaska
Heinz Bachmann
Ingeborg Bachmann, meine Schwester
Erinnerungen und Bilder
Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (* 1926) gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr zu Ehren wird seit 1977 jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Ihr 50. Todestag am 17.Oktober war auch der Anlass für das Buch ihres Bruders Heinz, der gemeinsam mit seiner Schwester Isolde seit Jahrzehnten den literarischen Nachlass von Ingeborg Bachmann betreut.
Heinz Bachmann hatte zu seiner um 13 Jahre älteren Schwester eine besonders enge Beziehung, wie auch das Verhältnis der Geschwister untereinander und zu den Eltern ein sehr gutes war. Die „Stadtwohnung“ in Klagenfurt und das kleine Haus in Obervellach waren für Ingeborg jedenfalls lebenslange Bezugspunkte.
Er erinnert sich an die gemeinsame Kindheit im bombardierten Klagenfurt, den frühen Ruhm seiner Schwester, an ihre Geldsorgen, (un)bekannten Liebschaften, ein fast adoptiertes Kind und er schreibt auch über ihren Tod in Rom und die damit verbundenen Mordgerüchte.
Für den Bruder war Ingeborg „ein Wirbel, der nie aufhörte“. Sie war eine Getriebene, die ununterbrochen unterwegs war, unglaublich oft ihren Wohnort und ihre Wohnungen wechselte, und nicht zuletzt deswegen immer wieder Geldsorgen hatte. Zu diesem ständigen Hin und Her, auch in ihren zahlreichen Liebesbeziehungen, kam noch ihr Lebensstil: sie war Kettenraucherin, hatte ein massives Alkoholproblem und war in ihren letzten Jahren hochgradig tablettensüchtig. Ihr einsames Sterben in Rom erscheint wie das unvermeidbare Ende einer Tragödie.
Es wäre wünschenswert, wenn Sie das Buch schon gelesen oder zumindest hineingelesen hätten.
Heinz Bachmann
Geboren 1939, Kindheit und Jugend in Klagenfurt und Obervellach, Studium der Geologie/Geophysik in Graz. Berufliche Tätigkeit in der Öl- und Gasaufschließung, vorwiegend in Afrika, dem Mittleren Osten und Europa; nach dem Ende seiner beruflichen Laufbahn widmete er sich dem Werk seiner Schwester mit Buchvorstellungen und Vorträgen in Deutschland, Österreich und vereinzelt auch in den USA, London und Paris. Er lebt in Oxford.
