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Das Vermächtnis der Ärztinnen jüdischer Herkunft in der Wiener Medizin 1900 – 1938

Februar 27 @ 19:00 - 21:00

Kostenlos – 10,00€

Referentin: Univ. Prof. Dr. Beatrix Volc-Platzer
Moderation:

Gegen gesellschaftliche und bürokratische Widerstände erkämpften sich die ersten Ärztinnen, überwiegend jüdischer Herkunft, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Weg in die Wiener Medizin. Um die Jahrhundertwende war die antifeministische Haltung der Gesellschaft in Österreich und Deutschland sehr ausgeprägt. An der medizinischen Fakultät wurden erbitterte Diskussionen zwischen den (männlichen) Gegnern und Befürwortern des Frauenstudiums geführt, ehe die Zulassung für Frauen zum Medizinstudium im September 1900 erteilt wurde. Eine wichtige Unterstützung leisteten private Frauenvereine, wie der „Verein für erweiterte Frauenbildung“ mit Marianne Hainisch, der Mutter des späteren Bundespräsidenten der 1. Republik, an der Spitze.
Die ersten Ärztinnen leisteten in den ersten drei Jahrzehnten nicht nur einen enormen Beitrag zum Aufbau des sozialen Gesundheitswesens in Wien, sondern zeichneten sich auch durch besondere Leistungen in der akademischen Lehre und Forschung aus. Sie stellten die ersten Schulärztinnen und engagierten sich fach- und sozialpolitisch. Sie erhoben ihre Stimmen für die medizinische Selbstbestimmung der Frauen und hielten frei zugängliche Fortbildungsveranstaltungen ab. Das Spektrum ihrer Leistungen umfasst die Institutionalisierung der Krankenpflege, grundlegende Arbeiten in der Krebsforschung und die Erfindung eines „beleuchtbaren Gehirnmodells“. Als Teil eines internationalen Netzwerks organisierten sie 1931 den 6. Internationalen Ärztinnenkongress im Billrothhaus der Gesellschaft der Ärzte in Wien.
Die meisten dieser Ärztinnen wurden Opfer des Nationalsozialismus, aus rassistischen und/oder politischen Gründen. In der Gesellschaft der Ärzte in Wien, einem seit 1837 bestehenden medizinischen Verein zu deren Mitgliedern einige der Ärztinnen zählten, arbeiten wir derzeit an unserem Beitrag zur Wiederherstellung der „Visibility“ dieser Frauen und des „Brain drains“, der durch ihre Vertreibung entstanden ist.

Univ. Prof. Dr. Beatrix Volc-Platzer ist Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Wien.
1972-1978 Medizinstudium (Universität Innsbruck)
1979-1980 Ausbildung am Institut für pathologische Anatomie (Universität Wien)
Ab 1980 Ausbildung an den Hautkliniken der Universitäten Innsbruck und Wien
1989 Habilitation für das Fach Haut- und Geschlechtskrankheiten, bis heute Wahlfachvorlesungen an der MedUniWien.
2001-2019 Vorstand der Dermatologischen Abteilung des Donauspitals SMZ Ost in Wien.
2008-2010 Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV)
2010 Initiation des interdisziplinären „Kinder-Haut-Tags“
2012 Gründung des Karl Landsteiner Instituts für Pädiatrische Dermatologie
Seit 2012 Vizepräsidentin der Karl Landsteiner Gesellschaft
Seit 2020 Präsidentin der (Gesellschaft der Ärzte in Wien

Details

Datum:
Februar 27
Zeit:
19:00 - 21:00
Eintritt:
Kostenlos – 10,00€
Veranstaltungskategorien:
, ,

Veranstaltungsort

Club alpha
Stubenbastei 12/14
Wien, 1010 Österreich
Telefon
01-5134800
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Veranstalter

Club alpha
Telefon
01-5134800
E-Mail
clubalpha@clubalpha.at
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