Schein und Wirklichkeit:

Eser Akbaba, der Wirbelwind mit dem wilden Lockenkopf mit ostanatolischen Wurzeln präsentiert seit 2009 im ORF das Wetter. Sie ist von unseren Bildschirmen nicht mehr wegzudenken. Na bitte, geht doch, werden sich viele gedacht haben. Toll gelungene Integration! Wie schaut aber die Kehrseite der Medaille aus? Als Kind von Gastarbeitern lernte Eser und ihr Bruder schon in der Kinderkrippe deutsch und wurden damit zu Dolmetschern ihrer Eltern auf Ämtern und Behörden. Gastarbeiterkinder wachsen oft zwischen Stuhl und Sessel auf. Hin- und hergerissen zwischen Herkunft und Heimat, zwischen Ost und West, zwischen Sprachen und Religionen. Der Weg, den Eser Akbaba zurückgelegt hat, bis sie heute zu der selbstbewussten, selbstbestimmten Frau wurde, die sie ist, war kurvenreich und steinig. Ihre Träume haben ihr oft geholfen. Träume, die sie sich schon früh erschaffen hat. Denn wenn man nicht genau weiß, wohin man gehört, erträumt man sich seine eigene Welt.