Aufwühlende Fragen, die uns alle angehen:

Heimat lässt niemanden von uns kalt. Was ist das? Sehnsuchtsort, Gefühl der Zugehörigkeit, oft überhöht, emotional besetzt, immer wieder ideologisch missbraucht und Gegenstand philosophischer oder literarischer Betrachtungen. Sicher ist: Die „eine Heimat” gibt es nicht. Die Realität eines Erhard Busek ist eine völlig andere als die eines Muamer Bećirović. Busek, in Österreich geboren, und Bećirović, Sohn bosnischer Flüchtlinge, erleben das Land, in dem sie leben, aus völlig anderen Perspektiven.

In ihren scharf beobachteten Essays prallen zwei Welten aufeinander, die aber immer das Verbindende suchen und finden. Ist Heimat ein Ort, eine Idee, ein Gefühl, eine Erzählung? Gewährt politisches Denken geistiges Obdach? Wer hat die Macht, Heimat für sich und für andere zu definieren? Ist Österreich beiden eine Heimat – und wenn ja, in welcher Form? Die ungleichen Freunde Busek und Bećirović spüren ihren Ent- und Verwurzelungen nach, reflektieren ihr eigenes Hineinwachsen in die Welt und vermessen Wort für Wort den Raum, der Heimat vielleicht sein könnte.

Ein Buch, dass ich allen auf das Nachtkastel wünsche, die nur im entferntesten mit „Migration“ zu tun haben.

K&S-Reihe „übermorgen“, 128 Seiten, Hardcover kaschiert, ISBN 978-3-218-0139-3, € 18,00

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