Wurzeln bei den Innus in Kanada:
Michel Jean

Atuk
Sie und wir

Übersetzt von Michael Killisch-Horn
Wieser Verlag, 220 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-99029-500-7, € 21,00

Wie schon in seinem vorigen Buch „Kukum“ erarbeitet Michel Jean seine eigene Herkunft in der Erzählung seiner Familiengeschichte.
In „Atuk“ erzählt er aus der Perspektive seiner Großmutter Jeannette deren Leben. Neben seiner Urgroßmutter Almandra, seiner Kukum, ist Jeannette die zweite starke Frau der Familie Siméon, deren ursprünglicher Name Atuk lautete. Durch ihre Heirat mit einem Mischling, der als Weißer gilt, verliert sie nach dem Indianergesetz ihren Status als Indianerin, muss das Reservat verlassen und in die Stadt ziehen, wo sie elf Kinder großzieht. Aufgrund dieser Situation wächst auch Michel Jean in der Stadt auf, außerhalb der Innu-Gemeinschaft. In einem zweiten Strang erzählt er, wie er seine Familie und seine Kultur entdeckt und sich nach und nach seiner Identität als Innu bewusst wird, ein schwieriger Prozess, in dem er auch immer wieder rassistischen Anfeindungen ausgesetzt wird. Über sein Volk und seine Familie zu schreiben wird für ihn zu einer Möglichkeit, seine und die Geschichte seines Volks, dessen Sprache zu lernen ihm verwehrt war, kennenzulernen. Sich mit ihr zu identifizieren und die Geschichte der Ureinwohner zu erzählen und mit uns zu teilen, eine Geschichte, die in den Geschichtsbüchern so gut wie nicht vorkommt.

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